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TOUR GUIDE KRAKOW

...weil Krakau sehenswert ist.

Krakau während des Krieges

Während des Zweiten Weltkrieges war Krakau die Hauptstadt des Generalgouvernements. Die Nazis wollten nicht neben den Juden leben auch sogar keine Straßen oder Häuser mit ihnen teilen. Deswegen 1941 wurde von den nationalsozialistischen Behörden im Stadtteil Podgórze ein Getto für die jüdischen Bewohner Krakaus gegründet. Es zählte zu den fünf grüßten Gettos, die im Generalgouvernement im Zweiten Weltkrieg bestanden haben. Vor dem Krieg die jüdische Gemeinde zählte 60-80 tausend Einwohner. Das Getto wurde für 17 tausend von ihnen gegründet. Das Gebiet des Gettos war klein, ca. 20 ha groß, mit 15 Straßen (oder deren Fragmente) und 320 Gebäuden. Das Viertel wurde ursprünglich von dem Stacheldrahtzaun umgeben. Anschließend wurde eine Mauer mit zahlreichen Rundbögen an der Spitze errichtet, was an die traditionellen jüdischen Grabplatten erinnern sollte. An der Lwowska-Straße ist bis heute ein Fragment dieser Mauer erhalten geblieben, dort kann man auch eine Gedenktafel sehen.

 

Vier Tore führten zum Getto. Alle waren sehr gut von der deutschen Gendarmerie und der polnischen Blauen Polizei bewacht. Die Fenster der Häuser die auf die „arische“ Seite hinausgingen, wurden zugemauert. Im Getto herrschte ständig eine sehr große Überbevölkerung. Auf dem Gebiet, wo früher 3,5 Tausend Leute gelebt haben, mussten plötzlich 17 Tausend wohnen.

 

Man durfte das Getto ohne Genehmigung nicht verlassen. Das war bei Todesstrafe verboten. Nicht nur die Juden, die fliehen wollten, aber auch die Polen, die ihnen halfen, wurden bestraft. Eine von solchen hilfsbereiten Personen war Tadeusz Pankiewicz, ein Apotheker, der als der einzige Pole das Gebiet nicht verlassen hat, wo später das Getto gegründet wurde. Für diese ganze Zeit, wie auch vor dem Krieg, hat er dort eine Apotheke „Zum Adler“ geführt, wo die Juden immer einen Zuflucht finden konnten, wenn sie in der Gefahr waren. Während des ganzen Krieges war er wahrscheinlich der einzige nicht-Jude im besetzten Europa, der sich auf einen freiwilligen Aufenthalt im Getto entschlossen hat. Für seine Hingabe wurde er mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“ von Jad Vaschem ausgezeichnet. Heutzutage in der Apotheke befindet sich eine Ausstellung, die ihm und dem Krakauer Getto gewidmet wurde.

 

Das Getto bestand 2 Jahre lang bis 1943. In dieser Zeit wurden viele große Aussiedlungsaktionen durchgeführt, mit dem Ziel alle Arbeitsunfähige aus dem Getto in die Vernichtungslager zu deportieren. Das Getto wurde am 13 und 14 Marz 1943 liquidiert. Nur die stärksten Gefangenen überdauerten diese Aktion, aber alle wurden ins Arbeitslager Płaszów gebracht, das von den Nazis 3 km südlich von dem Getto gegründet wurde. Um den Platz für das Lager zu machen, haben sie am Anfang 2 alte jüdische Friedhöfe zerstört und aus den Grabplatten wurden anschließend die Straßen im Lager gemacht. Der Schätzungen zufolge, bis 150 Tausend Heftlinge konnten durch dieses Lager durchgehen um später in die Vernichtungslaer deportiert zu werden. Minimum 10 Tausend wurden auf dem Gelände getötet. Das Lager ist bis heute nicht erhalten geblieben. Fast alles wurde von den Nazis kurz vor dem Ende des Krieges zerstört. Eines der wenigen Gebäuden, das bis heute steht, ist die Villa des Kommandanten des Lagers – Amon Goeth. Seine Figur, wie auch die ganze Geschichte des Płaszów-Lagers und des krakauer Gettos wurde im berühmten Film „Schindlers Liste“ gezeigt, von Steven Spielberg in Krakau gedreht. Beim Spaziergang durch das Gebiet des ehemaligen jüdischen Viertels in Kazimierz, Getto oder Płaszów-Lager kann man viele Drehplätze erkennen und sich sogar an die bestimmten Szenen erinnern, die sich in diesen Orten im Film abgespielt haben.

 

 

Das Schicksal der polnischen und jüdischen Einwohner der Stadt Krakau im Zweiten Weltkrieg zeigt auch die Ausstellung „Krakau- die Zeit der Nazi-Besatzung 1939-1945“. Sie befindet sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Deutschen Emailwahren Fabrik von Oskar Schindler an der Lipowa-Straße 4. Oskar Schindler hat hier ca. 1000 Leute gerettet. Die Geschichte der Stadt und deren Einwohner lernen wir dank vielen Fotos, Dokumentarfilmen, Multimedia-Präsentationen und Berichten der Augenzeugen kennen.

Ghetto wall, Krakow
Plac Bohaterów Getta, Kraków
Tankette at Oskar Schindler's Factory
At Oska Schindler's Factory
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